
Jaan Bossier Quartett: Echo
Jaan Bossier, Megumi Kasakawa, Gwen Cresens, Axel Ruge  
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Artistische Läufe, solistisch oder unisono zu viert, Ausgelassenheit und Ruppigkeit, Lebensfreude, Leidenschaft bis zum Äußersten. Oder Melancholie, Zärtlichkeit, die Trauer um Vergänglichkeit, angesichts der Macht von Gewalt. Alles ist rhythmisch komplex, harmonisch überraschend, darüber schönste Melodien, filigran verziert oder rasant umspielt: Das Jaan Bossier Quartett macht kunstvollste Weltmusik, die spricht und streichelt, schmeichelt oder schreit und tanzt. Innovativ fließen in ihr Klezmer und Flamenco, Klassik und experimentelle Formen zusammen. Sie kommt aus Anteilnahme, aus engagierter Zeitgenossenschaft und der Stille des Lauschens nach innen.
Jaan Bossier komponiert und arrangiert für das originell besetzte Quartett. Dabei versteht er sich zuvorderst als einen, der hört, auf die andern und auf sich selbst. So offen und vielseitig wie er sind seine Kolleg:innen, und solche Könner. Sie bringen ihr Eigenstes mit ins Spiel. „Ich möchte, dass die Versatzstücke unterschiedlicher Kulturen aufeinanderprallen und sich vereinigen in meiner Musik“, kommentiert der Klarinettenvirtuose sein Komponieren. Und: „Ich lerne am meisten durch Zuhören – hört genau zu und lasst eure innere Stimme singen.“
Die Figur der Nymphe Echo und die 15 spanischen Volkslieder, mit denen der Dichter Federico Garcia Lorca in den 1920ern durch Bars in Andalusien tingelte, inspirierten Bossier. Darunter das zeitlose, das dramatisch aktuelle „De profundis“: „Die hundert Liebenden / schlafen für immer / unter der trockenen Erde. / Andalusien hat / lange rote Straßen. / Córdoba, grüne Olivenbäume / um hundert Kreuze aufzustellen / die an sie erinnern. / Die hundert Liebenden / schlafen für immer.“ Das Jaan Bossier Quartett wendet den alttestamentarischen Schrei des 130. Psalms, der „aus der Tiefe“ der Schuld um Vergebung bittet und schon mehr als 2.000 Jahre zum Himmel geht, in einen leidenschaftlichen Appell an unsere Menschlichkeit.
Programm:
Neue Weltmusik aus Klezmer und Klassik, Flamenco und Experiment
Musiker:innen:
Jaan Bossier Quartett
Jaan Bossier: Klarinette, Bassklarinette, Komposition
Megumi Kasakawa: Bratsche
Gwen Cresens :Akkordeon
Axel Ruge: Kontrabass
Ort: Stadttheater Beckum
1901 eröffnete der Gastwirt, Hotelier und Brennereibesitzer Ferdinand Frölich einen Saalbau für Feste und Versammlungen mit bis zu 1.000 Personen. Von 1919-45 diente das Gebäude als Behelfskirche, Möbellager und -verkaufsraum, Getreide- und Waffenlager. Ab 1947 renoviert, wurde es 1949 als „prachtvoller Theaterbau“ wiedereröffnet und war bis 1955 kultureller Mittelpunkt des Kreises Beckum. Mit Eröffnung des Burgtheaters geriet das Stadttheater ins Abseits, wurde ver-baut und verkam nach und nach zum Pornokino. Schüler, die einen Veranstaltungsort brauchten, restaurierten 1983 das vollkommen verwahrloste Haus und gründeten in der Folge den Kulturinitiative Filou e.V., der das Stadttheater heute mit Eigenproduktionen und Gastveranstaltungen erfolgreich bespielt.
In Kooperation mit der Kulturinitiative Filou / www.filou-beckum.de
Fotos (c) Marie-Luise Nimmsgern, J´Kulturinitiative Filou